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| 03.10.2025

Arbeitskräftemangel Landwirtschaft 2025: Eine wachsende Herausforderung

Arbeitskräftemangel Landwirtschaft 2025: Eine wachsende Herausforderung

Der Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft ist zu einem der zentralen Probleme der Branche geworden. Laut Schätzungen fehlen aktuell mehr als 30.000 Saisonkräfte allein im Obst- und Gemüsebau. Fast jeder zweite Betrieb im Sonderkulturanbau gibt an, Schwierigkeiten zu haben, ausreichend Arbeitskräfte für die Ernte zu finden. Besonders in arbeitsintensiven Bereichen wie Spargel, Erdbeeren, Obstbau oder in der Tierhaltung spitzt sich die Lage zu.

Ursachen für den Personalmangel

Die Gründe für den Arbeitskräftemangel in der Landwirtschaft sind vielfältig. Zum einen steigen die Löhne in anderen Branchen, wodurch einfache Tätigkeiten in der Landwirtschaft an Attraktivität verlieren. Saisonarbeitskräfte aus Osteuropa, die jahrelang eine tragende Rolle spielten, bleiben zunehmend aus – unter anderem, weil sie in der Heimat oder in Westeuropa inzwischen besser verdienen. Auch strengere Vorgaben bei Unterbringung und Arbeitszeiten erhöhen die Hürden.

Leiharbeit als Notlösung

Viele Landwirte greifen inzwischen auf Leiharbeit zurück, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Arbeitskräfte werden dabei über Agenturen vermittelt, oft zu deutlich höheren Kosten als früher bei direkter Anstellung. Für die Betriebe bedeutet das eine spürbare Belastung: Die Lohnkosten machen in manchen Bereichen inzwischen bis zu 50 Prozent der Gesamtkosten aus. Kleine und mittlere Familienbetriebe stehen dadurch besonders unter Druck, weil sie im Wettbewerb mit größeren Agrarunternehmen kaum mithalten können.

Folgen für die Betriebe und Verbraucher

Die Konsequenzen des Arbeitskräftemangels in der Landwirtschaft sind gravierend. Manche Felder bleiben unbestellt oder Ernten werden nicht vollständig eingebracht, weil schlicht das Personal fehlt. Erste Betriebe haben die Produktion eingeschränkt oder aufgegeben. Für Verbraucher bedeutet dies höhere Preise und ein geringeres Angebot regionaler Produkte. Schon heute wird ein wachsender Teil von Obst und Gemüse aus dem Ausland importiert, um die Nachfrage zu decken.

Lösungsansätze und Perspektiven

Um den Arbeitskräftemangel Landwirtschaft abzumildern, setzen viele Betriebe auf Technik. Erntemaschinen, Melkroboter und digitale Systeme können zwar Personal einsparen, sind aber teuer in der Anschaffung. Parallel fordern Landwirtschaftsverbände flexiblere Regelungen für den Einsatz von Saisonarbeitern und eine Öffnung für zusätzliche Herkunftsländer, um den Bedarf an Arbeitskräften zu sichern. Einige Betriebe experimentieren zudem mit neuen Modellen wie gemeinschaftlich genutzter Leiharbeit oder regionalen Personalpools.

Ausblick: Landwirtschaft im Wandel

Der Arbeitskräftemangel Landwirtschaft 2025 zwingt die Branche zum Umdenken. Ohne strukturelle Lösungen drohen langfristig ein weiterer Rückgang der Eigenproduktion und eine wachsende Abhängigkeit von Importen. Für viele Landwirte stellt sich daher die Frage, ob sie ihren Betrieb in der bisherigen Form weiterführen können. Klar ist: Der Mangel an Arbeitskräften ist kein kurzfristiges Phänomen, sondern eine Herausforderung, die die Landwirtschaft dauerhaft verändern wird.