| 08.07.2025

Eine funktionierende Lüftung im Stall ist das Rückgrat moderner Tierhaltung. Ob Schweine, Rinder oder Geflügel – ohne eine kontrollierte Belüftung steigt das Risiko für Hitzestress, Atemwegserkrankungen und sinkende Leistungen. Doch die Technik allein reicht nicht aus: Entscheidend sind die korrekte Platzierung von Temperaturfühlern sowie eine regelmäßige Reinigung und Wartung der Anlage.
Temperaturfühler sind das Gehirn jeder automatisierten Lüftungssteuerung. Sie erfassen die Temperatur im Tierbereich und geben Signale an Ventilatoren, Luftklappen oder Heizungen. Wichtig ist die richtige Positionierung: Die Sensoren sollten auf Tierhöhe, möglichst mittig im Stallbereich und entfernt von Zugluft, direkter Sonneneinstrahlung oder Wärmequellen angebracht werden. Fehlerhafte Platzierungen führen zu falschen Messergebnissen, was wiederum die Belüftung negativ beeinflusst – oft zu Lasten der Tiergesundheit und Stallklimastabilität.
Auch die Anzahl der Fühler spielt eine Rolle: In größeren Ställen sollten mehrere Sensoren installiert werden, um Temperaturunterschiede frühzeitig zu erkennen und gezielt reagieren zu können. Regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Fühler sind Pflicht – verschmutzte Sensoren liefern keine verlässlichen Daten.
Nicht nur die Sensoren, auch die gesamte Lüftungsanlage muss regelmäßig gereinigt und gewartet werden. Stäube, die sich in Zu- und Abluftelementen ablagern, erhöhen das Infektionsrisiko erheblich, besonders in der Masttierhaltung. Deshalb ist eine gründliche Reinigung aller Kanäle und Filter unerlässlich – mindestens zweimal im Jahr, besser quartalsweise.
Ebenso wichtig: Undichtigkeiten in der Lüftungsführung sollten schnellstmöglich behoben werden, um Luftverluste und unkontrollierte Strömungen zu verhindern. Auch der Lüftungscomputer muss richtig eingestellt sein, um Temperatur und Luftgeschwindigkeit den realen Bedingungen im Stall anzupassen. Nur so können die Ventilatoren effizient arbeiten – bei minimalem Energieeinsatz und optimalem Klima.
Wer die Lüftung im Stall optimieren will, sollte zusätzlich die Alarmfunktionen regelmäßig überprüfen. Nur ein funktionierender Alarm kann im Ernstfall – etwa bei Stromausfall oder Hitzestau – rechtzeitig warnen. Die Ventilatoren selbst benötigen ebenfalls Wartung: Lagerspiel, Verschmutzungen und Laufverhalten sollten in festen Intervallen kontrolliert werden, um Ausfällen vorzubeugen.
Eine gut funktionierende Lüftung im Stall ist kein Selbstläufer. Erst das Zusammenspiel aus korrekt installierter Technik, sauberem System, optimaler Einstellung und regelmäßiger Wartung schafft ein Stallklima, das Tierwohl, Gesundheit und Leistung nachhaltig fördert.