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| 06.09.2025

Tierarzneimittel 2025: Neue EU-Regeln und ihre Folgen für Landwirte

Tierarzneimittel 2025: Neue EU-Regeln und ihre Folgen für Landwirte

Der Einsatz von Tierarzneimitteln 2025 steht unter dem Einfluss neuer EU-Vorschriften, die die Nutzung, Dokumentation und Überwachung deutlich verschärfen. Ziel der Neuregelungen ist es, den Antibiotikaeinsatz weiter zu reduzieren, Resistenzen vorzubeugen und einheitliche Standards innerhalb der Europäischen Union zu schaffen. Für Tierhalter bedeutet das zusätzliche Pflichten, aber auch mehr Klarheit in der Anwendung.

Die wichtigste Neuerung betrifft die Verschärfung der Abgaberegeln für Antibiotika. Seit 2022 dürfen bestimmte Antibiotika – insbesondere solche, die auch in der Humanmedizin von hoher Bedeutung sind – nur noch sehr eingeschränkt und unter strengen Voraussetzungen eingesetzt werden. 2025 wird diese Liste erweitert, und es gelten strengere Bedingungen für die prophylaktische Nutzung in Tierbeständen.

Auch die Dokumentationspflichten wurden ausgebaut. Landwirte müssen jeden Einsatz von Tierarzneimitteln detailliert festhalten – inklusive Wirkstoff, Dosierung, Anwendungsdauer und behandelter Tiergruppe. Diese Daten werden in vielen Bundesländern inzwischen digital erfasst und zentral ausgewertet, um potenzielle Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen. Die Behörden führen verstärkt Kontrollen durch, bei Verstößen drohen empfindliche Sanktionen.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung alternativer Maßnahmen zur Tiergesundheit. Prävention, Hygiene, Fütterungsmanagement und Impfstrategien gewinnen weiter an Bedeutung. Betriebe, die erfolgreich ohne regelmäßigen Arzneimitteleinsatz arbeiten, können von Förderprogrammen profitieren und ihre Wettbewerbsposition verbessern.

Für die Tierarztpraxen bringt das neue EU-Recht ebenfalls Veränderungen. Die Abgabe und Verschreibung von Tierarzneimitteln müssen klar getrennt sein, und es gelten strengere Vorgaben zur Nachverfolgbarkeit. Das hat direkte Auswirkungen auf die Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Betrieb – insbesondere bei der Bestandsbetreuung und in der Notfallversorgung.

Die neuen Vorgaben zu Tierarzneimitteln 2025 sind ein weiterer Schritt hin zu einer verantwortungsvolleren Tierhaltung. Für viele Landwirte bedeuten sie jedoch einen höheren bürokratischen und organisatorischen Aufwand. Wer frühzeitig in Weiterbildung, Tiergesundheitskonzepte und digitale Dokumentation investiert, kann die Anforderungen jedoch meistern – und langfristig von einem verbesserten Tierwohl und höherer Lebensmittelsicherheit profitieren.