| 09.09.2025

In Deutschland ist der Waschbär längst kein Einzelfall mehr. Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, breitet er sich seit Jahren rasant aus – vor allem in ländlichen Regionen. Für viele Betriebe wird die Waschbär Landwirtschaft-Kombination zunehmend zum Problem: Die cleveren Tiere richten wirtschaftliche Schäden an, übertragen Krankheiten und bedrohen die heimische Artenvielfalt.
Die Population der Waschbären wächst stetig – nicht zuletzt, weil die Tiere anpassungsfähig, nachtaktiv und fast überall klettern können. In landwirtschaftlichen Gebäuden finden sie oft ideale Bedingungen: Wärme, Schutz und Nahrung. Besonders Ställe, Scheunen und Silos sind gefährdet. Dort zerstören Waschbären Dämmmaterial, reißen Folien auf oder plündern Futtermittelvorräte.
Auch auf Feldern zeigen sich Schäden, etwa an Obstbäumen, im Mais oder auf Hühnerhöfen. In der Geflügelhaltung kommt es vermehrt zu nächtlichen Angriffen mit tödlichem Ausgang für die Tiere.
Neben Sachschäden birgt der Waschbär ein ernstzunehmendes Risiko für Mensch und Tier. Das Tier kann verschiedene Krankheiten übertragen, darunter den Waschbärspulwurm (Baylisascaris procyonis), der für Menschen gefährlich werden kann. Auch Parasiten wie Flöhe oder Zecken gelangen über Waschbären in Stallungen.
Landwirte sollten daher strenge Hygienemaßnahmen einhalten und offene Zugänge zu Futter- oder Lagerräumen konsequent verschließen. Ebenso empfiehlt sich eine regelmäßige Kontrolle aller Gebäude auf Beschädigungen und Spuren von Eindringlingen.
Waschbären gelten als invasive Art, dürfen jedoch nicht überall uneingeschränkt bejagt oder gefangen werden. In einigen Bundesländern ist eine Genehmigung notwendig, in anderen gelten Ausnahmen für landwirtschaftliche Betriebe. Daher sollten Landwirte sich frühzeitig mit den zuständigen Behörden (z. B. Jagdbehörde oder Kreisveterinäramt) in Verbindung setzen.
Erlaubt und ratsam ist das Sichern von Gebäuden: Gitter vor Lüftungsschächten, Schutznetze und stabile Türen halten Waschbären oft fern. Auch Wildkameras helfen, die Aktivität der Tiere auf dem Hof zu dokumentieren – ein wichtiger Schritt für mögliche Anträge auf Jagderlaubnis.
Die Waschbär Landwirtschaft-Problematik wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Für landwirtschaftliche Betriebe bedeutet das: Prävention ist der beste Schutz. Wer frühzeitig auf Aufklärung, Schutzmaßnahmen und Kommunikation mit den Behörden setzt, kann sich besser vor Schäden und Gesundheitsrisiken schützen.