| 15.09.2025

Wildschweinpopulation Landwirtschaft – diese Kombination bereitet Landwirten, Forstbetrieben und Seuchenschützern zunehmend Sorgen. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Wildschweine in vielen Regionen Deutschlands stark angestiegen. Besonders in landwirtschaftlich geprägten Gebieten richten sie beträchtliche Schäden an – und erhöhen gleichzeitig das Risiko für gefährliche Tierkrankheiten wie die Afrikanische Schweinepest.
Ein milder Winter, reichlich Nahrung durch Maisanbau und Eicheln sowie die Anpassungsfähigkeit der Tiere an menschliche Siedlungen – all das trägt zum anhaltenden Anstieg der Wildschweinpopulation bei. Während früher dichte Wälder bevorzugt wurden, breiten sich Wildschweine mittlerweile auch in Kulturlandschaften und in der Nähe von Dörfern aus. Diese Entwicklung bringt die Landwirtschaft zunehmend unter Druck.
Die wachsende Wildschweinpopulation verursacht große Flurschäden. Besonders Maisfelder, Kartoffeläckern und Wiesen sind gefährdet. Die Tiere wühlen den Boden auf der Suche nach Nahrung auf, hinterlassen Trampelpfade und vernichten Teile der Ernte. Für Landwirte bedeutet das nicht nur finanzielle Verluste, sondern auch zusätzlichen Aufwand bei der Pflege der Felder. Auch Grünland, das als Futtergrundlage dient, ist betroffen. Hierdurch können indirekt Tierbestände auf dem Hof geschädigt werden.
Neben wirtschaftlichen Schäden ist auch das Seuchenrisiko ein zentrales Thema. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) wird durch direkten Kontakt oder über kontaminierte Umwelt übertragen – etwa durch verendete Wildschweine. Die steigende Wildschweinpopulation erhöht die Gefahr einer Ausbreitung. Besonders Schweinehalter sollten vorsichtig sein: Ein ASP-Ausbruch kann zur Keulung ganzer Bestände führen und den Export lahmlegen.
Um dem Trend entgegenzuwirken, ist eine enge Zusammenarbeit zwischen Landwirten, Jägern und Veterinärämtern erforderlich. Die intensive Bejagung durch revierübergreifende Drückjagden kann kurzfristig Erleichterung bringen. Zudem sollten landwirtschaftliche Betriebe ihre Stallanlagen seuchensicher gestalten, Kontakt zwischen Wild- und Hausschweinen vermeiden und Futtermittel unzugänglich für Wildtiere lagern.
Jäger sind außerdem gefordert, verendete Tiere konsequent zu melden, um mögliche ASP-Verdachtsfälle frühzeitig zu erkennen. In einigen Bundesländern wurden dafür finanzielle Anreize geschaffen.
Die Wildschweinpopulation Landwirtschaft stellt eine ernsthafte Bedrohung für landwirtschaftliche Flächen und die Tiergesundheit dar. Nur durch präventive Maßnahmen, gute Kommunikation und regionale Kooperation kann die Situation kontrolliert werden. Für Landwirte lohnt es sich, wachsam zu bleiben – sowohl zum Schutz der Ernte als auch der eigenen Tierbestände.
Lesen Sie hier unseren Artikel wie Sie sich vor Mehlmotten schützen können