| 04.07.2025
Mit der Ernte beginnt nicht nur der Abschluss des Anbaujahres, sondern auch der Start für den nächsten Fruchtfolgeabschnitt. Die Aussaat nach der Ernte spielt eine zentrale Rolle, wenn es um Bodenfruchtbarkeit, Erosionsschutz und Stickstoffbindung geht. Vor allem Zwischenfrüchte müssen rechtzeitig und effizient in den Boden eingebracht werden – idealerweise unmittelbar nach dem Mähdreschereinsatz.
Eine Direktsaat direkt nach der Ernte ermöglicht besonders frühe Saattermine – selbst nach Kulturen wie Winterweizen. Je früher Zwischenfrüchte ausgesät werden, desto besser entwickeln sie sich vor dem Winter. Das bedeutet mehr Wurzelmasse, bessere Bodenbedeckung und effektivere Nährstoffbindung. In einigen Fällen bietet sich sogar eine Voraussaat an, bei der Zwischenfruchtsamen bereits vor der Ernte gestreut werden.
Eine exakte Strohverteilung ist entscheidend für gleichmäßige Keimbedingungen. Denn Rückstände auf dem Acker wirken wie Mulch und können die Saatentwicklung behindern, wenn sie ungleichmäßig verteilt sind. Auch die Bodenverdichtung spielt eine Rolle: Je verdichtungsempfindlicher der Boden, desto wichtiger ist eine bodenschonende Ernte. Großvolumige Bereifung und reduzierter Reifendruck leisten hier einen wichtigen Beitrag.
Aus arbeitswirtschaftlichen und ökonomischen Gründen haben sich in vielen Regionen pfluglose Anbauverfahren durchgesetzt. Sie sparen Zeit, schonen den Boden und erhalten das Bodenleben. Doch gerade bei minimaler Bodenbearbeitung muss auf das richtige Timing und eine optimale Technik geachtet werden. Bei feuchten Bedingungen sollte zusätzlich auf die Bearbeitungstiefe und die Fahrspurwahl geachtet werden.
Immer häufiger kommt moderne Technik zum Einsatz: Drohnen können inzwischen präzise Zwischenfruchtsaaten ausbringen – auch auf unzugänglichen oder nassen Flächen. Diese Methode spart nicht nur Zeit, sondern erlaubt auch hohe Flächenleistung und exakte Ausbringung, selbst unter schwierigen Bedingungen. Besonders in Verbindung mit teilflächenspezifischer Auswertung durch Satelliten- oder Sensorikdaten bietet die Drohnensaat großes Potenzial für die Präzisionslandwirtschaft.
Für eine erfolgreiche Aussaat nach der Ernte sind mehrere Punkte entscheidend: ausreichende Bodenfeuchtigkeit, Bodentemperaturen über 8 °C, ein feinkrümeliges Saatbett sowie guter Bodenschluss. Auch die Wahl der Zwischenfruchtarten – ob Senf, Phacelia, Ölrettich oder Mischungen – sollte standortgerecht erfolgen.
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